DECRYPT

2018-2021
Digital C-Prints on Alu Dibond, 120 x 90 cm
40 Handwritings

One consequence of the digital revolution and the increasing use of smart devices, which are more and more controlled by speech, is the change in writing motor skills. The cultural technique handwriting disappears more and more from our everyday life. This affects our memory, our way of learning, our haptic perception.


The starting point of Johanna Reichs project “Decrypt“ is a smartphone photography of a blank white sheet of paper. She opened the code of this digital photo and received 40 A4 sheets of digital code. She asked 40 different people to copy one page of code by hand and then read it back into the computer with the help of an optical character recognition. But the Software can not decipher individual handwriting to 100 percent. By the handwriting of 40 different people a modified code was generated. The originally white sheet of paper was transformed through the human hands into coloured gradients and pixels.


The next step in the study was to see to what extent the algorithm of the software would change or improve and how this would affect the images. Over the course of four years, you can see the colored disturbances caused by human handwriting become less; the sheet is almost completely white in 2021.

DECRYPT

2018-2021
Digital C-Prints auf Alu Dibond, 120 x 90 cm
40 Handschriften in Vitrine


Jede menschliche Handschrift ist individuell und trägt einen einzigartigen Charakter. Als Folge der Digitalisierung und der zunehmenden Verwendung von Computern, Touchscreens und smarten Geräten, die nur noch durch Sprache gesteuert werden, verändert sich unsere Schreibkultur extrem. Vor allem die »Kulturtechnik« Handschrift verschwindet immer stärker aus unserem Alltag.
Die Arbeit „Decrypt“ untersucht die Wechselwirkung von individueller Handschrift und Computercode. Ausgangspunkt des Projekts ist die Fotografie eines weißen Blattes, das von Johanna Reich mit dem Handy aufgenommen wurde. Am Computer dargestellt ergibt sich daraus ein 40 seitiger Textcode aus Zahlen, Buchstaben, Satz- und Sonderzeichen, der das digitale Foto beschreibt. Die 40 Seiten wurden von Johanna Reich an 40 verschiedene Personen verteilt, die gebeten wurden, je eine Seite des Codes in ihrer Handschrift abzuschreiben. Die 40 handgeschriebenen Seiten wurden mit Hilfe einer Handschrifterkennungssoftware (Optical Character Recognition) in den Computer eingelesen. Durch die beim Einlesen entstandenen Fehler wurde aus dem weißen Blatt ein Gemeinschaftswerk mit farbigen Verläufen und Pixeln generiert.

Der nächste Schritt der Untersuchung war nun zu sehen, wieweit sich der Algorithmus der Software verändern bzw. verbessern würde und wie sich dies auf die Bilder auswirken würde. Im Verlauf von vier Jahren sieht man die farbigen Störungen durch die menschliche Handschrift weniger werden, das Blatt ist 2021 beinahe ganz weiß.

Max Ernst Museum Brühl