El Sol | Homage to Miró

Videoperformance, 2:49min, saved as NFT, 2023

The concept of „landscape“ has changed considerably in the Anthropocene, the current geological age in which humans have the greatest impact on the environment. For centuries, the concept of landscape marked the aesthetic view that originates in the eye of the beholder; the landscape is not given by nature, but only emerges in artistic perception, which is decidedly different from other ways of looking. The landscape becomes an object here its perception describes the separation of man and nature.

In the age of the Anthropocene, the way of looking at things is questioned, the separation of culture and nature perhaps only existed in thought: we are closer to nature than we ever thought, we are intimately interwoven. To conceptualize an image of this interconnectedness, Johanna Reich approaches Joan Miró’s surrealist imaginary landscape depictions. Both the sun and the artist consist of a liquid materiality, the boundaries between nature and man become blurred.

Joan Miró worked from the freedom granted by the world of dreams, but who still wants to remain connected to reality. Johanna Reichs videoperformance is connected to this approach but can be also seen as a female view of the male-occupied history of art.

El Sol – Homage an Miró gehört zu einer Serie von Arbeiten, die sich mit dem durch das Anthropozän veränderten Landschaftsbegriff beschäftigt.

Der Begriff „Landschaft“ hat sich im Anthropozän, dem geologischen Zeitalter, in dem der Mensch den größten Einfluss auf die Umwelt hat, stark verändert. Jahrhundertelang kennzeichnete der Begriff der Landschaft die ästhetische Sichtweise, die dem Auge des Betrachters entspringt; die Landschaft ist nicht von der Natur gegeben, sondern entsteht erst in der künstlerischen Wahrnehmung, die sich deutlich von anderen Sichtweisen unterscheidet. Die Landschaft wird hier zum Objekt, ihre Wahrnehmung beschreibt die Trennung von Mensch und Natur.

Im Zeitalter des Anthropozäns wird die Betrachtungsweise in Frage gestellt, die Trennung von Kultur und Natur existierte vielleicht nur in der Vorstellung: Wir sind der Natur näher als wir je gedacht haben, wir sind eng miteinander verwoben. Um ein Bild dieser Verwobenheit zu entwerfen, nähert sich Johanna Reich den surrealistischen imaginären Landschaftsdarstellungen Joan Mirós. Sowohl die Sonne als auch der Künstler bestehen aus einer flüssigen Materialität, die Grenzen zwischen Natur und Mensch werden verwischt.

Joan Miró arbeitete aus der Freiheit heraus, die ihm die Welt der Träume gewährt, und will dennoch mit der Realität verbunden bleiben. Johanna Reichs Videoperformance knüpft an diesen Ansatz an, kann aber auch als weiblicher Blick auf die männlich geprägte Kunstgeschichte gesehen werden.