Lumëndra – Origin of Signs
Ink on canvas, 180 cm x 260 cm, 4K Video, LEDs, Arduino, sand, branches, 2025
The technopoetic installation “Lumëndra – Origin of Signs” deals with questions of translation, color and writing and explores the question of how we interpret signs and images. In collaboration with an A.I., Johanna Reich has begun to develop HYNITHA, a written and spoken language of images. Since neuroscience has been working more and more on the brain-computer interface, it has also become increasingly clear that human brains are not standardized, but unique with countless small differences. Johanna Reich’s current work is based on one facet of these differences, synaesthesia. A grapheme-color synesthesia means, each letter is directly linked to a specific color perception: in Johanna Reich’s perception, the character “A” is green, “B” is linked to a blue tone, the “C” is yellow. This individual neuronal peculiarity of interpreting the world becomes a sounding language of images. Johanna Reich has equipped a language model with this letter and color information. The language model then generated its own onomatopoeic language.
Two abstract paintings standing in the room form the starting point. Their abstract traces of color are read and analyzed in collaboration with an AI and then transformed into poems in HYNITHA, a language developed by the artist. These poems can be seen flashing out of the sand in glowing LED letters. Video projections can be seen on the paintings, the creation of which is also based on a translation process: Several shadowy figures paint mysterious signs on the canvas. The description of this video forms the basis for an AI-generated video, parts of which are fed back into the original video. The entire installation is an experimental arrangement that can be seen as a translation of a translation of a transcoding, it lives from whispering in the ear of the algorithm, the inaccuracy of translations, misunderstandings that create a fascinating cosmos of its own.
Fotos: Patrick Schwarz, „Lumëndra – Origin of Signs“, 2025, Museum Goch




Lumëndra – Ursprung der Zeichen
Tusche und Acryl auf Leinwänd, 180 cm x 2 60 cm, 4K Video, LEDs, Arduino, Sand, Äste, 2025
Die technopoetische Installation „Lumëndra – Ursprung der Zeichen“ beschäftigt sich mit Fragen von Übersetzung, Farbe und Schrift und geht der Frage nach wie wir Zeichen und Bilder deuten. In Kollaboration mit einer K.I. hat Johanna Reich begonnen eine geschriebene und gesprochene Sprache der Bilder zu entwickeln. Seit in der Neurowissenschaft immer stärker an der Verknüpfung Schnittstelle Gehirn- Computer gearbeitet wird, wird auch immer klarer, dass menschliche Gehirne nicht genormt, sondern einzigartig mit unzähligen kleinen Unterschieden sind. Auf einer Facette dieser Unterschiede, Johanna Reichs Synästhesie, basieren ihre aktuellen Arbeiten. Bei einer Graphem-Farb-Synästhesie ist jeder Buchstabe direkt mit einer speziellen Farbwahrnehmung verknüpft: Bei Johanna Reich ist der Buchstabe „A“ grün, das „B“ ist mit einen Blauton verknüpft, das „C“ ist gelb. Aus dieser individuellen neuronale Eigenheit der Interpretation der Welt wird eine klingende Sprache der Bilder. Mit diesen Buchstaben- und Farbinformationen hat Johanna Reich ein Sprachmodell bestückt. Das Sprachmodell hat daraufhin eine eigene lautmalerische Sprache generiert.
Ausgangspunkt bilden zwei im Raum stehende abstrakte Malereien. Deren abstrakte Farbspuren werden in Kollaboration mit einer KI ausgelesen und analysiert, um dann in Gedichte in der von der Künstlerin entwickelten Sprache „Hynitha“ verwandelt zu werden. Diese Gedichte sieht man in leuchtenden LED Buchstaben aus dem Sand aufblitzen. Auf den Malereien sieht man Videoprojektionen, deren Entstehung ebenfalls einem Übersetzungsprozess zu Grunde liegt: Mehrere Schattenfiguren malen geheimnisvolle Zeichen auf die Leinwand. Die Beschreibung dieses Videos bildet die Grundlage für ein KI generiertes Video, dessen Teile wieder in das ursprüngliche Video eingespeist werden. Die gesamte Installation ist eine Versuchsanordnung, die mit dem Kinderspiel „Stille Post“ verglichen werden kann, sie lebt vom Flüstern in das Ohr des Algorithmus, der Ungenauigkeit von Übersetzungen, Missverständnissen, die einen eigenen faszinierenden Kosmos entstehen lassen.


Fotos: Patrick Schwarz, „Lumëndra – Origin of Signs“, 2025, Museum Goch